Osteopathie und Faszientherapie

Osteopathie und Faszientherapie

Präventiv

Die Frage, warum so viele Pferde schon in jungen Jahren lahm werden und die Überzeugung, dass eine falsche Be- und Überlastung einen großen Anteil daran haben, waren die Motivation, mich auf die Suche nach präventiven Therapien zu machen.

Mein Ziel ist es, PferdebesitzerInnen und ReiterInnen zu überzeugen, dass Ihr geliebtes Pferd ein Sportler ist, der dazu neigt, durch die Belastung des Rückens in seiner oberen Muskel-Faszienkette zu verkürzen und dass dies biomechanisch zu fatalen Bewegungs-einschränkungen, Leistungseinbußen, Schmerzen und in Folge zu Lahmheiten führen kann.

Pferde sind Sportler!

Jeder Sportler wird durch Verkürzung seines Muskel-Fasziensystems an Bewegungsfreiheit und Leistung einbüßen. Einseitige Überbelastungen und auch das Verletzungsrisiko nehmen deutlich zu.

Gezielte Massagen und Dehnungsübungen ermöglichen eine deutlich verbesserte Regeneration nach der Belastung.

Dem Pferd dies zu ermöglichen, obliegt meiner Meinung nach der Verantwortung der ReiterInnen. Sie sind dann aber auch die Nutznießer der verbesserten Leistungsfähigkeit und Bewegungsfreiheit.

Bei der Osteopathie wird die Ursache der Gelenksfehlstellung und der resultierenden Bewegungseinschränkung eher in muskulären, nach neuesten Erkenntnissen in faszialen Verkürzungen lokalisiert.

Die therapeutische Herangehensweise stellt ein Zusammenspiel aus Physiotherapie, Faszientherapie, Massage, osteopathischen und chiropraktischen Techniken dar.

Ein Grundprinzip der Osteopathie ist, dass nur ein frei beweglicher Körper gesund ist!

Körperliche Probleme wie Bewegungseinschränkungen, Schonhaltungen und in Folge auch Schmerzen wirken sich negativ auf die Psyche, also den Leistungswillen und somit die Leistungsfähigkeit aus! Körper und Psyche sind eine untrennbare Einheit!

Meine Behandlung lebt davon, das Pferd zum Loslassen, zum Entspannen zu bewegen. Dies wird in der Faszientherapie als ,Release‘ bezeichnet.

Meine Behandlung zielt darauf ab, das Pferd aus seiner Verkürzung, seinem Stress und hohen Sympatikotonus in einen psychischen und körperlichen Parasympatikotonus, d.h. in die Entspannung zu bitten, was zugegebenermaßen nicht immer einfach ist und oft eine Gratwanderung darstellt, da Faszientherapie auch schmerzhaft sein kann und Schmerz Aggression oder Flucht auslösen kann. Da mir dies aber sehr bewusst ist, versuche ich diese Grenze zu respektieren und nicht zu überschreiten.

Entspannung ist die Grundvoraussetzung für Regeneration. Erst in der Regeneration wird der aktive Trainigsreiz in Muskelaufbau und Leistungssteigerung umgewandelt. Verspannte und schmerzhafte Muskel-Faszienketten können in den Ruhephasen nicht regenerieren.

Die Zeit, Kraft und Energie, die man selbst nach der Belastung, dem Training, dem Reiten in das Entspannen der durch die aktive Arbeit zur Verkürzung neigenden Muskel- Fasziensysteme investiert, wird durch Leistungsfähigkeit und Leistungsfreude hundertfach entlohnt.

Vorsicht:

Bei akuten Traumata (Wunden, Prellungen, Muskelrisse, Blutergüsse, Sehnenschäden,….), akuten Erkrankungen (Fieber) und akuten Gelenksentzündungen aufgrund von Überbelastungen sollte man von einer osteopathischen Behandlung bis zum Abklingen der akuten Symptome absehen.

Bitte achten Sie immer auf Ihre eigene Gesundheit, wenn Sie mit Pferden arbeiten.

Egal ob beim Dehnen oder beim Massieren machen Sie nur Übungen, die Sie selbst nicht überfordern. Fangen Sie immer langsam mit den Anwendungen an und steigern Sie in dem Rahmen der Kooperationsbereitschaft des Pferdes. Bitten Sie das Pferd selbstbewusst, nachhaltig, aber langsam um Mittarbeit. Man kann ein Pferd nicht zur Entspannung zwingen.